Gartenarbeit im September

  • Ziergarten Zwischen Sommer und Herbst ist schon an das nächste Jahr zu denken. Zuerst kommen die Zwiebeln der vielen Frühlingsblumen in die Erde, d.h. doppelt so tief legen, wie die Zwiebeln dick sind. Zierlauch und Lilien pflanzt man zu Polsterstauden und niedrigen Ziergräsern, die den Zwiebelpflanzen nicht die Schau stehlen.

Die Gelegenheit zur Pflanzung von Stauden ist ebenfalls günstig. Die Stauden sind zu teilen und Kopfstecklinge von wintergrünen Polsterstauden zu schneiden. Arten mit ungestümen Wachstum, müssen durch Abstechen auf ihren Platz verwiesen werden, damit sie andere Arten nicht erdrücken.

Auch die ausgesäten Zweijahresblumen wie Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Tausendschön und Bartnelke können jetzt gepflanzt werden. Aber die üblichen Pflegearbeiten dürfen nicht zu kurz kommen. So ist Verblühtes zu entfernen und die Erde zwischen Rosen sowie Stauden aufzulockern.

Kurzlebige Stauden wie die Kokardenblume schneidet man jetzt bodennah ab. So bilden sich neue Basisknospen, und die Pflanzen leben länger. Das gilt auch für die Sonnenbraut (Helenium). Meist verliert sie dennoch nach vier bis fünf Jahren ihre Vitalität. Dann wird es Zeit, die Stauden zu teilen und umzupflanzen.

Herbstastern und andere späte Stauden haben jetzt ihren Blütenhöhepunkt. Damit die Pracht so lange wie möglich anhält, schneidet man regelmäßig welke Blüten heraus. Verzichten Sie auf radikales Abschneiden der Staudenbüsche, dann bleiben die Beete auch im Winter noch reizvoll.

Anders ist es bei Stauden, deren Blätter schnell faulen, etwa Taglilien. Sie werden Mitte September dicht über dem Boden abgeschnitten. Ebenso kurzlebige Stauden wie Kokardenblume (Gaillardia), Mädchenauge (Coreopsis grandiflora), Sonnenbraut (Helenium) und Ochsenzunge (Anchusa).

Verteilen Sie Kompost auf die Beete. Das fördert das Bodenleben und steigert die Vitalität der Stauden.

  • Kübelpflanzen:

Die ersten frostempfindlichen Kübelpflanzen wie Bananen und Margeriten sind Ende September einzuräumen, ebenso die Zimmerpflanzen, die den Sommer über draußen standen.

Mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander und Engelstrompete werden ab Ende August nicht mehr gedüngt. Genauso wenig Kräuter in Töpfen wie Lorbeer, Rosmarin, Thymian, Salbei oder Zitronenverbene. Andernfalls wird das Wachstum nochmals angeregt. Die Triebe reifen dann bis zur Winterruhe nicht mehr aus und faulen leicht. Wer für die frostempfindlichen Arten zu wenig Überwinterungsplatz hat, kann Stecklinge schneiden.

  • Rosenpflege:

Damit Sie sich noch bis zum Frost an Ihren Rosen erfreuen können, sollten Sie jetzt an öfterblühenden Sorten alle welken Blüten entfernen. Das fördert die Entwicklung neuer Knospen. Andernfalls entwickeln sich Hagebutten.

Düngen Sie die Rosensträucher in den kommenden Wochen mit Kalimagnesia (im Handel als „Patentkali“ erhältlich). Der Dünger fördert die Frosthärte, weil das im Dünger enthaltene Salz den Wassergehalt in den Pflanzen reduziert und die Triebe besser verholzen. Zudem werden die Rosen mit Kalium und Magnesium versorgt.

  • Pflegearbeiten:

Obwohl die Vegetationsperiode sich langsam dem Ende nähert, sollte jetzt noch Unkraut bekämpft werden. Denn auch in dieser Jahreszeit können blühende Unkräuter noch Samen ansetzen. Diese fallen später aus und sorgen im kommenden Jahr für einen neuen Befall. Daher ist das Unkraut zu jäten und auf dem Kompost zu entsorgen.

Vergilben die Blätter beim Rhododendron zwischen den Blattadern während der Sommermonate, so lässt dies auf einen Eisenmangel schließen. Ursache kann dafür in einem Kalküberschuss zu suchen sein. Darum bitte mit Rhododendrondünger aushelfen.

Die abgeernteten Beerensträucher werden ausgelichtet, alte Triebe sommertragender Himbeeren entfernt und junge ans Spalier geheftet. Dabei ist zu beachten, dass Kronen und Büsche so ausgelichtet werden, dass sich bequem und ohne Verletzungsgefahr die Früchte ernten lassen.

  • Rasenpflege:
    Es besteht noch die Möglichkeit zur Neuaussaat eines Rasens. Die Zeit im September lässt sich gut für eine Rasenaussaat nutzen, denn die Unkräuter gehen kaum noch auf. Der Boden ist ausreichend warm genug, so dass die Samen rasch keimen können. Andererseits bleibt der Boden durch die kühleren Nächte jetzt gleichmäßig feucht.

Allerdings kann der Boden nach der sommerlichen Hitze stark ausgetrocknet sein, und die früh einsetzende Kälte das Wachstum der Gräser schnell zum Stocken bringen.

Fertig angelegte Rasenflächen werden weiterhin bei Bedarf geschnitten und bei anhaltender Trockenheit gewässert.

  • Heckenschnitt:

Im Spätsommer können Immergrüne wie der Spindelstrauch, Scheinzypresse oder Lebensbaum ein letztes Mal geschnitten werden. Buchsbaum hingegen sollte man nicht später als Mitte August trimmen. Wer später zur Schere greift riskiert, dass die nachwachsenden Triebe bis zum Winter nicht richtig ausreifen und später erfrieren. Hecken von Nadelgehölzen können auch im September noch geschnitten werden. Da Fichten in den unteren Partien sehr leicht verkahlen, ist hier besonders auf die Heckenform zu achten, dass diese unten breiter als oben ist.

  • Kletterpflanzen schneiden:

Mit seinen Haftwurzeln klettert der Wilde Wein (Parthenocissus tricuspidata) bis 15 Meter hoch die Hauswand empor. Hält man die Pflanze nicht im Zaum, wächst sie in die Regenrinne hinein und dringt sogar unter die Dachziegel. Da die Triebe auch in die Breite wachsen, sind die Folgen oftmals gravierend.

Kappen Sie ihn deshalb unterhalb der Regenrinne. Prüfen Sie dabei, ob die Haftwurzeln des Selbstklimmers womöglich in Fugen oder Risse der Fassade eingedrungen sind. Das ist auch bei Kletterhortensien wichtig. Entfernen Sie die Triebe an solchen Stellen und bessern Sie die Fassade aus.Beachtliche Schäden kann auch der Blauregen anrichten. Seine Triebe entwickeln unglaubliche Kräfte: Sie drücken sogar das Regenrohr zusammen. Sorgen Sie für ein stabiles Rankgerüst, dass der Last von Trieben und Blattwerk dauerhaft stand hält.